Selbstbewusst entschied sich der Kreis Schleswig-Flensburg Mitte der 80er Jahre, den anstehenden Wiederaufbau des Marxenhauses in Unewatt in ein größeres gesamtheitliches museales Konzept einzubinden.
In der damaligen Bundesrepublik ohne Vorbild, entschloss man sich, einen neuen, noch unerprobten Weg zu gehen. Im Gegensatz zu bereits bestehenden Freilichtmuseen, in denen Bau-, Wohn- und Wirtschaftsformen aus größeren Regionen zusammengetragen und auf einem begrenzten Areal wieder aufgebaut wurden, galt es in Unewatt, ausgehend vom translozierten Marxenhaus, im Ort selber an bereits bestehenden Gebäuden Spuren vergangenen bäuerlichen Lebens aufzuzeigen und zu bewahren.
So entstand ein über den gesamten Ort verteiltes Museum, das sich dem Besucher auf einem ausgewiesenen Rundwanderweg durch das Dorf erschließt. In diesem Wechselspiel von geschützter Vergangenheit und gestalteten öffentlichen Bereichen liegt der hauptsächliche Reiz dieses ausgefallenen Konzepts, das nicht starr und unverrückbar ist, in dem sich Akzente und Prioritäten verschieben, beeinflussen, bedingen und ergänzen. Dieses Museum steht nicht still, sondern nimmt am Leben teil.